Obsidian - Schattendunkel

Titel: Obsidian
Reihe: Ja, Erster Band der - Lux - Buchreihe
Sprache: Deutsch 
Autor: Jennifer. L. Armentrout
Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3-551-58331-4
Preis: 18,90 $ (D) Hardcover
Seiten: 397
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren 
Erschienen: 25. April 2014
Leseprobe 
"Denn was ich vorhatte, war absolut wahnsinnig - so etwas Durchgeknalltes hatte ich noch nie getan. Dies war schlimmer, als einem Buch nur einen Stern zu geben, es war angsteinflößender als ein Interview mit dem absoluten Lieblingsautor und dümmer, als Daemon zu küssen."
 Als die siebzehnjährige Katy Swartz vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In ihrem winzigen neuen Wohnort kommt sie in den ersten Tagen nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Nur mit Mühe lässt sie sich dazu überreden, bei ihren Nachbarn zu klingeln, um "neue Freunde" zu finden. Und lernt so den atemberaubended gutaussehenden, aber bodenlos unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau der Junge, dem sie nun am meisten aus dem Weg zu gehen versucht, ihr Schicksal bereits verändert hat . . .
 Das der erste Band der Lux- Reihe bei mir eingeflogen ist, liegt wirklich absolut und unabstreitbar am Cover. Schaut es euch doch nur an. Mal keine knalligen Farben oder anderweitiges Chichi. Stattdessen alles sehr dezent und die Töne wundervoll gewählt, so das dieser Funkel-Effekt entsteht.
Herrlich!
Für mich einer der doch recht seltenen Fälle, in dem ein Cover durch seine dezentheit Punktet.
Natürlich werfen wir auch einen Blick auf das englische Cover.

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 Soll ich ehrlich sein? Ich bin froh das Carlsen es nicht so übernommen hat. Sonst wäre es nie bei mir gelandet. Ich finde es so absolut nicht ansprechend. Viel eher würde ich da so ne typische Story erwarten, die darin endet/und beginnt das die Hauptprota bei unserem Typ im Bett landet, noch ehe sie den Namen des anderen überhaupt aussprechen können.
Erster Satz - Ich blickte auf den Stapel Kartons in meinem neuen Zimmer und wünschte mir, das Internet würde schon funktionieren.

Das Leben muss sie ja wirklich hassen. Katy ist sich diesbezüglich ja schon recht sicher. Erst hatte ihre Mom diesen überaus genialen Einfall mit diesem Umzug. Von Millionen Buchläden an den Arsch der Welt. Nicht mal die Post wurde hier ausgetragen!
Was gibt es also noch Grausameres?
Wie wäre es mit den Nachbarn?
Daemon zumindest stellt sich schnell als hochkarätiger Mistkerl herauf der Katy abwechselnd zur Weißglut und in Verlegenheit brachte. Da war es ja zudem richtig ätzend das wohl jedes lebendige Wesen auf diesen Kerl fliegen müsste. Cool, heiß, ätzend. Ja, die beliebte Dreieinigkeit bei Typen.

"Ich bin keine Kleine. Ich bin siebzehn."
"Ach ja?" Er blinzelte. "Du siehst aus wie zwölf. Na ja, vielleicht auch dreizehn. Meine Schwester hat jedenfalls eine Puppe, die mich an dich erinnert. Die hat auch so riesige Augen und so einen starren Blick."

Was sie jedoch nicht ahnt, ist, dass Daemon und seine Schwester Dee nicht normal sind. Oder weiß sie es vielleicht doch? Zumindest kann doch nicht all dieses seltsame Zeug nur Einbildung sein?
Oder doch? Vielleicht wurde sie ja einfach langsam verrückt? So verrückt, wie dieser schattenhafte Mann der sie überfallen hat?
Im Buch begleiten wir die siebzehnjährige Katy durch ein Abenteuer, das sie sich wohl so niemals erträumt hätte. Durch die hier sehr gut gewählte Ich-Perspektive bekommt man ein gutes Gefühl für ihren Charakter und auch der ein oder andere sarkastische Gedanke wäre bei einer anderen Erzählform sicherlich zu betrauern gewesen.
Der Stil ist solide und flüssig zu lesen. Er führt leicht durch die Seite und trotz des Alters der Protagonisten trieft er nicht vor Jugendsprache. 
Einzig das die Autorin immer wieder, alle zwei oder drei Seiten, erwähnen musste wie heiß/sexy Daemon ist, ging mir leicht auf die Nerven. Ich hatte es eigentlich schon nach dem Ersten Mal begriffen . . .
Da hätten wir zum einen Mal Katy. Eine süße und sympathische . . . Buchbloggerin! Ja was soll ich sagen. Ich musste sie einfach gerne haben. Wie oft hat man schon mal solch eine Prota? Für mich ist es das erste Mal. Und ihre Liebe zu Büchern kommt auch gut rüber. Es ist kein Hobby, dass mal erwähnt wird und dann untergeht, nein es gehört einfach zu ihr. Dazu kommt ihre ganze Art. Meist sehr sympathisch, witzig und die Geplänkel mit Daemon gehören zu meinen Lieblingsszenen. Allerdings gab es auch Stellen, an denen ich sie am Liebsten an den Schultern packen und Schütteln würde. Einmal zum Beispiel als es bei Dee und Daemon um ein verschwundenes Familiemitglied ging. Sie war so unglaublich empört das die Zwei ihr das nicht erzählt haben, ohne daran gedacht zu haben, dass es ihnen vielleicht wehtat. Später bemerkte sie das und entschuldigte sich. Ein anderes Mal warnte Daemon sie mehrfach vor jemanden, sie aber musste, um ihm eine auszuwischen, genau mit diesem etwas unternehmen und das Ende war recht absehbar. Da war sie ziemlich naiv.
Daemon hatte ja schon gefühlte 1000 Pluspunkte, kaum das er auf der Bildfläche erschienen ist. Was soll ich sagen, ich glaube ich habe so meine Schwäche für arrogante Typen ^-^. Dazu seine überhebliche Art . . .  Ich konnte ihm einfach nie wirklich böse sein. (In der Realität hätte ich dem Typen wahrscheinlich eine übergezogen . . . ;) )
Und Dee. Ich liebe Daemons Schwester einfach. Sie ist so quirlig und begeisterungsfähig. Immer da. Immer voller Energie und die Liebe zwischen den Geschwistern ist spürbar. Hier zeigt Daemon auch zu Erst seine "nette" Seite. Er ist eine kleine Glucke ;)
Aber auch die anderen Charaktere sind toll. Selbst die Oberzicke Ash, hatte etwas an sich das ich hinter ihre Feindschaft blicken wollte. Und die Autorin ließ diesen Blick später zu. Dann versteht man sie!
 Ich muss sagen, das war seit langem Mal wieder das erste Mal das ich in die Genre Sci-Fi verweilte. Selbst in der Paarung mit Jugendbuch ist es für mich doch etwas sehr seltenes. Aber gerade die Art wie das ganze behandelt wird - Verdammt ist das schwer gerade nicht zu Spoilern :) - ist logisch und einfach nur toll aufgebaut. Die Spannung beläuft sich anfänglich darauf herauszufinden ob Katys Nachbarn wirklich anders sind.  Dabei macht Jennifer L. Armentrout es einem auch nicht leicht. Alles balanciert so am Rande von Wahrheit und Einbildung entlang.
Gleichzeitig gibt es aber auch so Kleinigkeiten, die mich etwas stören. Wie die erwähnten kleinen "Aussetzer" von Katy oder das ständige Erwähnen wie heiß und sexy Daemon ist und ach, was er doch für tolle Lippen hat. Die dazwischen immer wieder knisternden Szenen haben mich hier aber weitgehend wieder versöhnt.
Das Ende des Buches, letzten 3-4 Seiten, . . arggg . . . ich hätte reinbeißen können. Katy konnte ich da ja gar nicht verstehen. Es war doch genau das, was sie wollte und dann stellte sie sich plötzlich so an? Katy, das war irgendwie schwach . . .  *seuftz*
Was mir spontan auch noch einfällt, ist weniger ein Meckern, das wars jetzt erst mal damit, als vielmehr ein Hoffen. Katy tötet gegen Ende einen der Feinde. Dieser Feind ist aber ziemlich mächtig. Stärker selbst als Daemon. Ich hoffe, dass sie nicht in die Schiene "Übermachtiger Charakter" abdriftet. Ich hasse so etwas einfach. Gegen Stark sein ist nichts einzuwenden. Aber dann bitte verdient und nicht von jetzt auf gleich. . .
Obsidian - Schattendunkel ist ein tolles Buch, das viel Herz, tolle Charaktere und eine nette Spur Sci-Fi enthält, die selbst mich nicht hatte vertreiben könnten. Kleine Ecken und Kanten reißen das letzte Törtchen zwar herunter, aber ein Lesegenuss war es trotz alledem.
5 von 6 möglichen Krümeltörtchen und ein toller Start in eine vielversprechende Reihe.


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