HABITAT - Im Revier der Skulks

Titel: HABITAT - Im Revier der Skulks
Reihe: Nein
Sprache: Deutsch
Autor: André Wegmann
Verlag: Amazon Media
Preis: 2,69 $ (D) ebook
Seiten: 169
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 23.3. 2014
 Die Gruppe ging in den Wald, während vom See her ein leises Plätschern erklang.

Die Thülsfelder Talsperre – ein malerischer Stausee im Oldenburger Münsterland, umgeben von einer wunderschönen, vielseitigen Landschaft, die als beliebtes Erholungsgebiet dient. Lisa und Chris haben sich im Internet kennengelernt und kommen hierher, um einen kleinen Liebesurlaub zu genießen. LKW-Fahrer Gerd wird von Depressionen geplagt und hofft auf ein paar ruhige Tage, um wieder mit sich selbst und seiner belastenden Familiensituation klarzukommen. Spontan entschließen sich die drei an einer abendlichen Fackelwanderung teilzunehmen, die um die Talsperre herum führt. Doch jenseits des romantischen Fackellichts lauert etwas unfassbar Böses in den düsteren Schatten rund um den Stausee. Die gemütliche Wanderung verwandelt sich in einen Albtraum und in einen schrecklichen Kampf um das nackte Überleben, den manch einer mit dem Tod bezahlen wird. Vielleicht sogar jeder. 
 Das Cover hier ist hier nicht 100%ig meins. Woebi das eher an der Krallenpranke liegt. Sie wirkt etwas sehr gesetzt und es zerstört irgendwie ein wenig den Gesamteindruck und erinnert etwas an sehr billige Horrorfilme. Ohne dieses Element wäre das Cover durchaus nicht übel gewesen.


Erster Satz - Nebelschwaden hängen über der weiten See - und Heidelandschaft rund um die Thülsfelder Talsperre.

Lisa hatte sich das alles so schön vorgestellt. Zusammen mit Chris wollte sie ein romantisches Wochenende in einer süßen Pension an der Thülsfelder Talsperre verbringen. Das Highlight des ersten Abends. Eine Fackelwanderung durch den nächtlichen Wald. Traumhaft, wundervoll und ... tödlich. Denn längst sind sie nicht die Einzigen dort. Die ersten Anzeichen zu ignorieren war ein Fehler. Dann schlagen die Killer zu. Mit Zähnen und Klauen fallen sie über die Gruppe her und tränken die Nacht in guttuarle schreie und rotem Blut.
Lisa selbst hatte dem Tod schon fast ins Auge gesehen, als Gerd sie im letzten Moment auf die Beine zieht. Zusammen fliehen sie. Fort nur Fort von diesen Ungeheuern, für die es keine Erklärung zu geben scheint. Doch der Wettlauf um Leben und Tod hatte damit erst begonnen.


Die erste Zeit hatte ich wirklich Probleme in den Stil hinein zu finden. Er ist sehr beschreibend und man merkt, dass der Autor sich hier viel Mühe gegeben hat, die Atmosphäre und die Umgebung genaustens wiederzugeben. Ich liebe auch normalerweise dieses Bildhafte, aber hier war es mir stellenweise doch anfangs etwas zu viel. Das verlief sich dann aber im Verlauf des Textes, ...oder ich gewöhnte mich daran.
Das Buch wird aus der stetig wechselnden Sicht von Lisa und Gerd erzählt. Was ich mir hier noch gut hätte vorstellen können, wäre auch ein oder zwei Abschnitte, welche aus der Sicht eines Skulks erzählt wird.


Die Charaktere bewegen sich hier sehr deutlich im Rahmen der Klischees.
Da hätten wir zum einen Chris. Attraktiv. Reich. Und am Ende der größte Mistkerl im ganzen Buch. Dieser Typ war mir von seiner ersten Nennung schon unsympathisch.
Dann Lisa, was ich für sie den Kopf geschüttelt habe, habe ich aufgehört zu zählen. Sie war so ein richtig typisches Frauchen, wenn ihr mir diesen Begriff mal verzeihen wollt. Sie ist unglaublich Naiv, dass ich mir eine Steigerung schon gar nicht mehr vorstellen konnte. Ein Beispiel hierfür wäre, Spoiler!, der erste Angriff der Skulks. Sie, natürlich, stolpert und der ach so tolle Chris lässt sie einfach mal liegen und flieht. Unsere gute Lisa stirbt aber nicht, weil Gerd sich ein Herz fasst und sie rettet. Bis dahin war ja auch noch alles recht Okay ... und dann verteidigt sie den fliehenden Chris. Er hätte sie dort Elending verrecken lassen, aber gut, sie scheint sehr ans Gute im Menschen zu glauben. Als sie dann wenig später erneut! von ihrem geliebtem Chris im Stich gelassen wird, verteidigt sie ihn wieder! Spätestens ab da konnte und wollte ich Lisa einfach nicht mehr ernst nehmen. Auch ihr ständiges Geheule und Geschreie hat beim Lesen fast schon in den Ohren wehgetan. Bei manchen Stellen dachte ich einfach, dass sie vielleicht schneller hätte fliehen können, wenn sie nicht so rumgeschrien hätte.
Zum Schluss wäre dann noch Gerd. Ein Lichtblick! Ein Charakter, der Hirn besaß! Ich mochte ihn von Beginn an, und enttäuscht hat der Gute mich nicht. Er war der Einzige, der schnell hinter Chris geblickt hat, er hat einen kühlen Kopf bewahrt. Da störte hier nicht mal der kleine Klischeetouch a la -Harte Schale weicher Kern-.

"Eigentlich ist Chris gar nicht mein Freund. Also, wir sind zumindest noch nicht zusammen." "Wieso das?" Gerf war überrascht, dass sie jetzt wieder davon anfing. Außerdem interessierte er sich in diesem Moment - in dieser Ausnahmesituation - nicht sonderlich für die Beziehungskonstelation der beiden. 


 HABITAT - Im Revier der Skulks konnte ich beim Lesen nicht wirklich in die Genre Horror packen. Dazu fehlte mir dann doch der richtige Grusel. Es war zwar Brutal und Blutig, aber es fehlte einfach das gewisse etwas. Eben das was einem mit Freude die Gänsehaut über die Arme rinnen lässt. Auch einige Wiedersprüchlichkeiten,z.B. - Der Notartzt lässt den verwundeten Gerd einfach mal so aus dem Krankenwagen aussteigen -,sowie dieser Schrei-Charakter Lisa haben mich gestört.
Auf der anderen Seite hat mich das Buch doch gut unterhalten und hier und da hat der Autor  überraschende Wendungen zusammenfließen lassen, um dem Leser, welcher sich bis dahin so sicher war wie es Enden würde, dann doch eines besseren zu belernen.


Wie gesagt. HABITAT - Im Revier der Skulks hat es mir schon ein wenig schwer gemacht mit der Bewertung. Nach Langem hin und her habe ich mich dann aber doch entschieden. Gerade der Aspekt mit dem Horror war so eine Sache. Nach einer kurzen Rücksprache mit einer Freundin bin ich zu dem Schluss gekommen, dass jeder Horror anders war nimmt. Für manche ist es ein hübsches Gemetzel, für andere wieder etwas ganz anderes. Für mich selbst zählt dieses Buch dann aber doch eher zum seichten Horror.
Alles in allem ergaunern sich die Skulks 3 von 6 möglichen Krümeltörtchen. Für Horrorliebhaber, die es gerne etwas düsterer Mögen wird dieses Buch wohl nichts sein.

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