Kissed by an Angel


Titel: Kissed by an Angel
englischer Titel: Kissed By an Angel
Reihe: Ja -Band 1 der - Angel - Reihe
Sprache: Deutsch
Autor: Elisabeth Chandler
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-378-557360-0
Preis: 12,00 $ (D) Broschiert
Seiten: 256
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Erschienen: 6 Juli 2011
Susanne beugte sich vor. "Dein Problem ist, dass du alles viel zu ernst nimmst, Ivy. Liebesgeschichten sind ein Spiel, weiter nichts."
 Ivy hat ihr Leben lang den Engeln vertraut und sie oft um Hilfe gebeten, wenn es ihr schlecht ging. Aber als sie und ihre große Liebe Tristan zusammen im Auto verunglücken und Tristan dabei getötet wird, verliert Ivy ihren Glauben an die Himmelswesen. Und so kann sie auch nicht spüren, dass ihr geliebter Tristan selbst nach seinem Tod bei ihr ist – als ihr persönlicher Schutzengel. Während Ivy mit ihrem Schmerz kämpft, bemüht sich Tristan verzweifelt um ihre Aufmerksamkeit. Darüber vergisst er fast seinen himmlischen Auftrag

Nicht gerade ein typisches Cover für einen Engelsroman, hab ich recht? Falls ihr auch so etwas in der Art gedacht habt, muss ich euch zustimmen. Denn genau das waren auch meine eigenen Gedanken gewesen. Und es ist wirklich eine arge Spur dunkel geworden. Und dabei ist das Buch sogar noch ein wenig dunkler als ihr es oben auf dem Bild seht. Dieses schöne Federmuster kommt gar nicht so weit heraus. Auch kann ich dieses Gesicht mit dieser Augenfarbe keinem wirklichen Charakter zuordnen.
Den Schriftzug finde ich dann aber sehr schön gemacht. Besonders weil sich das "Kissed" auf dem Buchschnitt wiederfindet. Und ich als großer Fan von solcher Dekoration enthalte es euch natürlich nicht vor.  


Schön oder?
Genauso schön wie das tolle englische Cover. Ist es nicht ein Traum?

http://openbooksociety.com/wp-content/uploads/2012/11/kissed-by-an-angel-elizabeth-chandler.jpg

Erster Satz - "Ich hätte nie gedacht, dass eine Rückbank so romantisch sein kann", sagte Ivy, lehnte sich zurück und lächelte Tristan an.

Ivy glaubt an Engel. Tristan ist der Star des Schwimmteams. Zwei Personen, deren Welten wohl kaum verschiedener sein kann und doch nähern sie sich langsam und zart einander an. Doch wie viele Geschichten beginnt diese auf der Schwelle zwischen Tod und Liebe. Denn genau dort beginnt sie erst wirklich. Als Tristan nach einem Unfall plötzlich einer von Ivys geliebten Engeln ist. Doch diese hat jeden Glauben an ihre stillen Retter verloren. Tristan muss etwas tun. Und zwar schnell. Denn irgendetwas scheint an der ganzen Geschichte nicht zu stimmen . . .

Der Stil ist eher einfach gehalten und ließt sich im Allgemeinen sehr flüssig, auch wenn ich mir zwischendrin einfach gewünscht hätte, das die Autorin etwas mehr Wert auf Details und bestimmte Gegebenheiten gelegt hätte als sie nur oberflächig anzukratzen. Das hätte den Charakteren mehr Fülle gegeben. Hier vermute ich allerdings, das sie sich eher bemühte zum Punkt der Geschichte zu kommen und da etwas den Blick für die Dinge neben ihren Figuren verloren hat.
Abgesehen davon ließt es sich gut und locker weg. Der Break in der Mitte war zwar nicht überraschend aber gut gewählt. Die vielen Fragen zum Ende weichen langsam einer Ahnung. Dabei streut die Autorin gerade genug Merkwürdigkeiten, das ich zwischen zwei Charakteren hin und her Schwanke. 

Die Charaktere brauchen etwas, bis man ihnen wirklich ein Bild zuordnen konnte. Bis auf den kleinen Philip. Ihn habe ich ja gleich ins Herz geschlossen. Mir gefällt seine offen und unverfälschte Art sehr gut. Und auch wenn er wohl nur als Randfigur geplant war, ist er für mich ein wichtiger Teil der Geschichte geworden.
Aus Ivy wurde ich stattdessen anfangs nicht ganz schlau. Und das nicht durch ihren Glauben an die Engel  - man erfährt später im Buch, wie sie dazu kam.  Als sie dann aber nach und nach greifbar wurde, sah ich das sie es eben auch nicht so leicht hatte.
Wütend drehte er sich zu ihr um. "Ach, komm", sagte er, "du bist keinen Deut besser als ich. Ich liebe Ivy, du liebst dich selbst. Wir sind beide fanatisch, also lass mich in Frieden."
Dann gibt es natürlich Tristan - Müsst ihr bei diesem Namen auch gleich an Tristan und Isolde denken oder geht mir das da alleine so? -  Er scheint nach außen hin als hätten wir es mal wieder mit dem typischen Klischee zu tun. In wie vielen Büchern ist der ersehnte Typ nicht irgendein Sportler? Tristan schafft es aber irgendwie sich aus diesem Pool zu distanzieren und doch mit einem halben Bein drin zu stehen. Denn einerseits ist er typisch Aas und beliebt und alles, andererseits aber eigentlich auch ziemlich schüchtern. Eine schon niedliche Kombination. Manchmal auch etwas fanatisch. Das gibt er sogar zu! ^^
Gregory ist dann das krasse Gegenteil von beiden. Er ist so genau der klassische Typ, dem man nicht mal sein benutztes Handtuch anvertrauen würde und ihn doch nicht einschätzen kann. Wird er die offensichtliche Rolle annehmen, die man ihm schon entgegenstreckt, oder überrascht er am Ende vielleicht alle? Denn wenn ich ehrlich bin, traue ich seinem Vater mindestens genauso wenig.

Trotz der mal so ganz anderen Engelsidee, welche hinter diesem Buch steckt - ist es doch eher leichte Lektüre. Nicht ganz so fesselnd, wie Ich es mir gewünscht hätte, gerade in den Details etwas oberflächig und was diese nervige Geister-Engels-Schauspielerin plötzlich mit ihrer derben Sprache dann soll, sie mir ja auch schleierhaft. Sie nervt etwas. Andererseits beginnt die Geschichte jetzt auch erst. Vielleicht würde Ich etwas verpassen, wenn Ich Band zwei nie in die Hand nehmen würde? Ja ja, ihr habt es erraten. Ich werde die Reihe weiterverfolgen. Es steckt einfach viel Potenzial drin. Schon weil da diese "Wer?" Frage so am Ende in der Luft hängt. Wird es der offensichtlich verkorkste sein, oder geht alles viel tiefer? 

Wer tiefschürfende Romantik vermisst, wird (noch?) enttäuscht werden. Auch rasante Kämpfe oder spitzfindige Dialoge werden hier vergebens gesucht. Dafür besitzt das Buch aber durchaus interessante Charakter, welche auch noch nach oben hin einiges an Potenzial verbergen. Auch die Story hat noch einiges an Luft nach oben offen.

3 Krümeltörtchen für ein nettes Buch nebenbei, das jedoch nicht allzu lange im Kopf bleibt.



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