Der Weg des Bösen

Titel: Der Weg des Bösen
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Sibylle Meyer
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 978-1-492335-276
Preis: 20,17 $ (D) Softcover
3,49 $ (D) ebook
Seiten: 632
empfohlenes Alter: ab 14
Erschienen: 9. September 2013
 Eva war in einer der reichsten Gegenden Berlins aufgewachsen, in der niemand zu leben schien, der nicht zumindest einen Doktortitel vorzuweisen hatte. Natürlich gab es auch einige, denen einfach das Glück zu Wohlstand verholfen hatte, aber die waren dann am allerschlimmsten.

Menschen werden brutal ermordet. Gleichzeitig verschwinden Leichen aus ihren Gräbern. Reich und Schulz, beide Kommissare der Berliner Kripo, müssen bald einsehen, dass sie mit ihren Ermittlungen nicht weiterkommen. Die Täter sind keine Menschen, sondern Bestien der Hölle! Doch sie bekommen unerwartet Hilfe von einer jungen Frau, deren Vater zu den ersten Opfern gehörte. Eva scheint einerseits völlig desorientiert zu sein, aber anderseits ist sie fest entschlossen, den Mord an ihrem Vater aufzuklären. Gemeinsam versuchen sie sich dem Unerklärlichen entgegenzustellen. Doch Satan zieht seine Kreise immer enger...

 Viel kann man über das Cover leider nicht sagen, außer dass es schwarz ist und der Kontrast soweit hochgeschraubt wurde, das man Umrisse nur noch erahnen kann. Titel und Autor sind in Gelb gehalten und passen meines Erachtens weder in Farbe noch in Schriftart wirklich zu dem Cover.
 Alles in allem Punktet es in Sachen Gestaltung eher wenig.


Erster Satz - Obwohl gerade in Berlin der April zumeist regnerisch und dunkel war, lachte die Sonne heute am strahlend blauen Himmel und tat genau so, als wenn es mitten im Hochsommer wäre. 

Berlin. Eine Serie von brutalen Morden erschüttert die pulsierende Metropole. Leichen verschwinden aus ihren Gräbern, dem Leichenschauhaus, und die Polizei steht vor einem Rätsel.
Haben sie es hier mit einem Ritualmörder zu tun? Warum gibt es keine Spuren?
Unter den Opfern, der Vater der jungen Eve. Nun verstand sie auch dieses Gefühl in jener Nacht. Sie hatte es gewusst. Den Tod gespürt ...
Als kurz darauf eine Gruppe Jugendliche dahingemetzelt wird, glich es einem Wunder das ein junges Mädchen überlebte, doch ihre Beschreibung des Täters scheint frisch aus einem Horrorfilm entsprungen zu sein. Hatte sie der Schock verrückt werden lassen? Oder steckt mehr dahinter?


Einfacher Schreibstil, lange Sätze, viele Kommas und leider viel zu viele unwichtige Einschübe, bei denen man ab einem Gewissem Punkt nur noch darüber philosophierte, ob sie dazu dienten noch die ein oder andere zusätzliche Seite raus zu hauen. Gleichzeitig genauso viele Doppel-Sätze, denen ein Komma besser getan hätte.
Ebenfalls sehr störend sind die ständigen Einschübe. Sie lassen den Text extrem unruhig wirken. Eine normale Linksbündige Anordnung wäre hier einfach eine bessere und vor allen gewohntere Wahl gewesen.


Die Charakter haben mich leider genauso wenig überzeugt wie der Schreibstil.
Da hätten wir Eve, die auf der einen Art dem Leser dadurch sympathisch gemacht werden soll, dass sie sich von ihrer Reichen Mutter abwendet hat und nun ihren eigenen Weg geht, gleichsam jedoch durch ihre ständig hin und her wechselnden Launen absolut das Gegenteil erreicht. Ihre zickige Art trägt da auch nicht gerade zu bei sie ins Herz zu schließen.
Hauptkommissar Reich ist ebenfalls ein wenig überzeugender Charakter. Es gibt einfach Momente in denen ich nicht verstehen kann, wie so jemand Hauptkommissar werden konnte! Dieser hier zum Beispiel.
"Gefunden?", erwiederte der andere gelassen. Aber dann wandelte sich sein Ton Reich wurde hellhörig.
"Fragen Sie lieber nach dem was wir nicht gefunden haben! Uns fehlt nämlich eine Leiche. Eine die normalerweise in ihrem Sarg liegen müsste, die aber nirgends mehr aufzutreiben ist." Reich verstand nicht.
"Man wie soll ich das verstehen? Sie meinen eine von den ... normalen Leichen? Drücken Sie sich doch Bitte etwas genauer aus. Ihr Kauderwelsch bringt mir nicht viel!"
Jeder darf sich an dieser Stelle selber aussuchen, ob er den Satz der Spurensicherung nun verstanden hätte ...
Alles in allem fehlte mir einfach der Pepp in den Charakternen. Sie waren mir zu flach, zu wenig überzeugend.


 Die Beschreibung zu diesem Buch hatte mich wirklich neugierig gemacht. Grauen, Horror und schreckliche Morde klingen doch super um ein paar tolle und entspannte Lesestunden zu genießen. Das daraus wenig wurde, muss ich wahrscheinlich nicht betonen. 
Spannung von der ersten Seite? Eher nicht, außer man fand es nun interessant sich vor Evas herum schwappenden Launen zu ducken. Auch im Verlauf suchte ich sie dann vergebens. Es kam einfach nie dieses Gänsehaut-Gefühl auf. Dieses gebahnt sein von jedem Wort.
Dazu kamen die auf mich sehr platt wirkenden Charakter. Sie waren nicht überzeugend, oft eher nervig und auf eine Weiterentwicklung konnte man leider bis zum Ende erfolglos warten.
Die Story hatte gute Ansätze und die Grundstruktur war durchaus interessant, nur die Umsetzung war, meiner Meinung nach, leider ziemlich verfehlt.
Das Ende, bei dem ich mir wenigstens einen kleinen Showdown, wahlweise auch einen Ah-Ha!-Moment gewünscht hätte, verlief leider genauso vorhersehbar ab. Der Feind war vom erstem Auftritt heran klar und die Bestien-Mörder dann durch den Klappentext leider auch keine großen Überraschungen mehr. Eher war ich verwundert das sie so wenig gekillt hatten, bzw am Ende keine größere Rolle spielten.

Letzter Satz - Nach allem, was sie erlebt hatten, würde Eva das Leben immer zu schätzen wissen.


Sehr selten kommt es vor, das ich in einem Buch gar nichts finde, für das ich mich begeistern kann. Das ich mich durch einen Schreibstil ohne Würze hangele, ohne zumindest hier und da einen Charakterliebling zu haben der die Sache wieder aufwiegelt, oder eine Story die es einfach lohnt gelesen zu werden. Hier nur fehlte mir einfach alles!
Schlussendlich bin ich froh die letzte Seite von Der Weg des bösen endlich hinter mir zu haben. Es waren zähe Stunden in denen ich so oft den Kopf geschüttelt hatte, das es wohl für die nächsten Jahre reichen sollte.
Für diese schwache Leistung vergebe ich nur 1 von 6 Krümmeltörtchen und rate all jenen vom Kauf ab, die von einem Horror-Krimi mehr erwarten als platte Klischee-Charakter und billige Hollywoodeffekte.


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