Blackout

Titel: Blackout
Reihe: Nein - Einzelband
Genre: Jugendthriller
Sprache: Deutsch
Autor: Alice Gabathuler
Verlag: Thienemann
ISBN: 978-3-7373-6188-0
Preis: 9,99$(D) Taschenbuch
Seiten: 224
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Erschienen: 22. April 2013

"Weißt du, was für Drogen das waren?"
Nick erinnerte sich an gefrorenes Wasser, an das Gefühl zu ersticken. 
"Nein. Ich habe so etwas noch nie erlebt."
Schwarz. Und leer. So ist Nicks Erinnerung. Er hat keine Ahnung, was geschehen ist. Er weiß nur: Carla ist verschwunden. Und alles deutet darauf hin, dass er schuld daran ist. Zuzutrauen wäre es ihm, das weiß Nick. Aber er weiß auch, dass er seine Cousine niemals in Gefahr bringen würde. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als auf eigene Faust herauszufinden, was mit Carla passiert ist. Die Spur führt ihn in eine Richtung, die er nicht vermutet hätte – zu den Menschen, die er am besten zu kennen glaubte ...
Also rein vom Cover kann dieses Buch leider für mich so gar nichts reißen. Es hat keinen Blickfang. Die Farben eher trist und auch das neue Cover bringt es da leider so was von gar nicht. Gut also das ein Buch noch einen Klappentext besitzt und so kam es zu mir. Ob es sich gelohnt hat? Einfach weiter lesen.

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 Erster Satz - Musik wummerte aus den Lautsprecherboxen. 

Als Nick wieder zu sich kommt, kann er sich an die Letzten drei Tage nicht mehr erinnern. und was noch schlimmer ist, seine Cousine ist verschwunden. Alle sind sich sicher, Nick muss damit etwas zu tun haben. Nur dieser kann sich an nichts erinnern. Immer mehr belastende beweise tauchen auf. Die Polizei scheint ihren Schuldigen gefunden zu haben und trotz der immer größer werden Zweifel Nicks, glaubt er das mehr dahinter steckt.
Niemals würde er Carla etwas antun .... oder?

 Unsanft stieß ihn Caaduff gegen die Tischkante, ging zurück zu seinem Stuhl und setzte sich hin. "Ich glaube dir kein Wort! Was wäre als Nächstes gekommen? Hast du die Fotos schon an die Presse verkauft? Damit es auch so richtig schön kracht? Dir tut das ja nicht weh. Wie hast du so treffend gesagt? Du stehst sowieso schon schlecht da."

Immer mehr Zweifel kommen auf. Wem kann er überhaupt noch trauen? Seinem Vater? Diesem Polizisten der ihn doch genauso, wie alle anderen als Täter sieht. Sich selbst ganz sicher nicht. Dann bekommt er von unerwarteter Seite Hilfe und alles geht plötzlich ganz schnell. 

Die Stimmung in diesem Buch kann man ganz schlecht greifen. Einfach, weil man schnell anfängt, wirklich jedem zu misstrauen. Selbst der Hauptprotagonist wird davon nicht verschont. Immer wieder tauchen Aspekte auf die merkwürdig sind. Dann wieder etwas das sich mit jeder Theorie beißt. Das ständige Misstrauen gegenüber Nick tut sein übriges, das man sich als Leser von dieser Haltung fast ein wenig anstecken ließe.
Der Stil der Autorin ist angenehm und durch das Tempo reißt es einen so durch die Seiten, das man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht. 
Die kleine "Liebesgeschichte", wenn man sie den als solche bezeichnen kann, fand ich persönlich leider eher unnötig und wirkte mehr als müsste man nun noch irgendwas reintun, damit vielleicht auch Mädels nach dem Buch greifen. Denn auf Knapp 200 Seiten hat man hier einfach nicht den Platz das - während man nebenbei versucht einen Fall zu lösen - wirklich gut aufzubauen. 

Immer noch weiß ich, nicht ob ich Nick mochte. Dieser Junge ist einfach so kaputt, dass man sich einerseits nicht mit ihm vergleichen kann. Gleichzeitig werden viele Dinge um ihn herum nur nebenbei angeritzt. Wie er zu den Drogen kam. Was es mit seinem besten Freund auf sich hatte. Das lässt ihn, trotz allem Drama, doch leider auch etwas blass wirken. Hier hätte ich mir wirklich ein wenig mehr gewünscht. Und die Nebencharas kommen da leider auch nicht so gut weg. Warum Carla Nick so mochte kam für mich nie raus. War einfach so und Punkt.  Warum sein Vater vom super Dad zum Arsch wurde, weiß ich immer noch nicht wirklich. Da ist zwar eine Ahnung, aber auch eher selbst gesponnen als wirklich bewiesen.
Und die anderen Charas sind leider genauso. Blass, eher auf den Moment zugeschnitten und manchmal etwas verwirrend in Zusammenhang gebracht. 
 
Obwohl die Charaktere blass sind, die Polizisten sich wahnsinnig an einer schlechten Akte aufhängen und diese kleine eingebaute Liebesgeschichte nicht meinem Geschmack entsprach, muss ich sagen das es mir Spaß gemacht hat. Die ganze Story war so herrlich verwirrend, das man sich mitreißen ließ. Ich traute zwischendurch ja bald gar keinem mehr. War auf dieser Seite sicher das XYdas war nur um alles auf der nächsten wieder umzuschmeißen. Und dann war es irgendwie jemand, den ich zwischendurch immer wieder von der Liste gestrichen habe.
Kurz um. Wer einfach mal einen flotte, kurzlebigen Jugendthriller lesen will, ist bei Black Out goldrichtig. Zu viel Tiefe darf man jedoch in Charakterlicher Sicht nicht erwarten.
 
Ein schneller, flotter Jugendthriller der vielleicht kein Herzstück im Regal wird, aber durchaus Spaß bringt. 
4 von 6 Krümeltörtchen für "Blackout" und eine verwirrende Geschichte bei der du bald keinen mehr Trauen kannst.



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