Auf den Schwingen der Nacht

Titel: Die Chroniken der Nephilim - Auf den Schwingen der Nacht 
englischer Titel: Fallen Angel
Reihe: Ja - Band 2 - Jenseits des Mondes
Sprache: Deutsch
Autor: Heather Terrell
Verlag: ullstein
ISBN: 978-3-548-28221-3
Preis: 7,95 $ (D) Lightcover
Seiten: 314
empfohlenes Alter: ab 12
Erschienen: 14.Juli 2010

"Ellie, bitte!"
Ich starrte hartnäckigzu Boden. "Warum sollte ich, Michael? Du hast mich hierhergeschleppt, an diesen gottverlassenden Strand, um mir mit irgendwelchen kranken Psychospielchen Angst einzujagen!"
"Wie würdest du es den nenne?"
"Du glaubst die Bilder, die du eben gesehen hast, waren gespielt?" Er klang schokierd, sogar wütend.


Als sie 16-jährige Ellspeth in der Highschool dem attraktiven Michael begegnet, hat sie das Gefühl, ihn schon lange zu kennen. Mehr noch: Wie sie verfügt Michael über die mysteriöse Fähigkeit, Gedanken zu lesen und er lehrt Elspeth zu fliegen. Im Bann der erste großen Liebe sind die beiden von nun an unzertrennlich. Noch ahnt Ellspeth nicht, welche Bestimmung sie mit Michael verbindet - und in welche Gefahr sie sich begeben, als sie ihre wahre Natur zu ergründen versuchen ...


Das Erste, was mir an diesem Cover zuerst ins Auge gefallen war, war nicht das schöne Rot, sondern dass die floralen Muster darauf, das Licht leicht reflektieren und so ein wirklich hübscher Effekt entsteht. Die Schrift passt ebenfalls hervorragend zu dem leicht träumerisch wirkendem Coverbild. Leider kann man selbst auf einem Bild diese Reflexe nicht sehen. Schade.




Erster Satz - "Die Vorhänge blähten sich im Herbstwind, der durch mein geöffnetes Schlafzimmerfenster hereinwehte."

Ja - also, jetzt habt ihr mich. 314 Seiten und eigentlich keine großartige Handlung. Zudem ein roter Faden, der so gut versteckt war, das ich selbst nach abschließen der letzten Seite nicht behaupten konnte ihn wirklich gefunden zu haben ...
Lesen auf eigene Gefahr! Ich habs wirklich probiert, aber wenn ich alles streiche was etwas verraten würde, hört es sich ja sogar fast spannend an... -.-
 Alles beginnt mit der 16. jährigen Ellie. Ihre Eltern schleppen sie jeden Sommer hierhin und dorthin hin um, ich nenne es mal, "gute Taten" zu vollbringen. Auf einer dieser Reisen lernte sie Michael kennen. Nur ... naja sie kann sich nicht mehr an sie erinnern. Drei Jahre später treffen sie sich wieder. Recht bald, also eigentlich gleich, funkt es zwischen den beiden und sie fühlen sich unwiderstehlich zueinander hingezogen. 
Michael scheint jedoch mehr zu wissen und zeigt ihr, dass sie nicht alleine ist. Denn Ellie, sowie er, haben Visionen wenn sie einen Menschen berühren oder sein Blut kosten. Zudem können sie Fliegen. Ellie wusste auch schon davon aber ihre Reaktion darauf ist etwas ... naja weniger so wie Michael es erwartet hatte. -> kleiner Verweis auf das erste Zitat auf der Seite.
 Es ist ja nicht so als wäre es etwas neues für die junge Ellie...
Naja..nach etwas über 125 Seiten sieht sie es dann ein und geht in Phase zwei über -Macht ausnutzen und die Visionen, denen sie zuvor aus dem Weg gegangen ist, so richtig ausnutzen. Recht früh danach  kommt sie schließlich zu dem Schluss, dass man es vielleicht fürs gemeinwohl einsetzen müsste. Was folgt sind ein paar weniger spannende Ereignisse bis dann endlicccchhhhh, kurz nach 200 Seiten, mal der "Feind" auftrat. (Wie armselig er nun auch sein möge ... ) Es folgte ein recht irrsinniges Katz und Maus Spiel und die spannendste Scene war wohl das Ableben des gefallenen Engels Ezekiel. Der zu diesem Zeitprunk, oh Überraschung... 
Naja... hier schweige ich mal...


 Das Buch ist aus der Sicht der 16.jährigen Ellie in ich-Perspektive verfasst. Dabei fällt sehr auf das trotz ihres jugendlichen Alters die Sprache sehr erwachsen und durchdacht klingt. Jugendsprache sucht man also vergebens zwischen den 314 Seiten.
Der Stil ist gut und sehr angenehm um recht leicht Seiten hinter sich zu lassen. Einzig die Story, die einfach nicht wirklich vorrankommen will, lässt sich das Buch in etwa so ziehen wie Kaugummi.



Die Charaktere haben mich wenig überraschen können. Da hätten wir Michael. Gutaussehend, mysteriös, natürlich ein Ausnahmetalent in Sport, nett, charmant, ein Gentelmann und selbstverständlich will jeder mit ihm befreundet sein, bzw. jeder ist mit ihm befreundet.
Dann Ellie, die sich selber für unscheinbar hält, zumindest anfangs, und dann doch recht schnell in den -Ich bin etwas besonderes-Modus Abdriftet. Besonders interessant hierbei ist, dass sie schon entschieden hat das sie es ist, den Ezekiel will. Sie, nicht Michael. Aber zu diesem Zeitpunkt war davon noch nicht einmal die Rede. Es kommt schon dezent wichtig rüber ...
Dann Ezekiel, der mächtige Engel der ... naja außer zu reden nicht wirklich viel auf die Reihe bekommen hat.


Wie ihr Mittlerweile sicherlich schon erahnt habt, war dieses Buch für mich nicht gerade die Erfüllung. Was wirklich schade ist. Wie eigentlich bei jedem Buch dessen Klappentext einem mehr verspricht, als es im Grunde halten konnte. Wobei man sich A natürlich um die Zeit betrogen fühlt, als weniger das Geld was man dafür ausgegeben hat. Normalerweise finde ich sehr selten Bücher, die ich nach dem halbem Text einfach an die Wand werfen wollte aber dieses Gehört unweigerlich dazu. Die Story ist so lahm, die Charakter so platt ... die Gebrauchsanweisung unserer neuen Mikrowelle besaß mehr tiefe ...
Und dann stolperte man doch hier und da über gute Ansätze die einfach nicht ausgeschöpft wurden. Auch die Erklärungen die zB. zu den gefallenen Engel abgegeben wurden, fand ich sehr unbefriedigend. Der letzte Tropfen war shcließlich der Moment, wie dem Nephilim und Engel auf eine Stufe gestellt wurden. Für einen Fantasy-Liebhaber wie mich, ist das in etwa so grausig als würde man Drachen mit Lindwürmern oder Wyvern gleichsetzen.
Da fange ich an mit den Zähnen zu knirschen, wenn ich so etwas lese ...

Letzter Satz - "Es war erst der Anfang."



Für das Fazit greife ich dieses mal einfach den letzten Satz des Buches auf. Einfach weil ich ihn beim abschließen des Buches bestimmt 2 Minuten angestarrt habe und gedacht habe ... NEIN! Danach suchte ich meinen SuB ab und war erleichtert Band 2 nicht! darauf zu finden.
Gut, es kommt ja schon mal vor das man sich mit dem ein oder anderen Charakter eines Buches nicht identifizieren kann, einem die Story nicht liegt ect. Aber hier las ich ab einem gewissem Punkt nur noch mit gerunzelter Stirn und fragte mich wo bitte die Story abgeblieben war. Alles schien sich nur um die viel zu schnelle und platte Liebe zwischen Michael und Ella zu drehen.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich habe einen Fabel für gut verstrickte und Herzerwähnende Liebesgeschichten. Und normalerweise lächle ich dabei oder lese ganz besonders süße Scenen auch gerne nochmal... aber hier nicht. Es wirkte alles so zäh und manche "Zufälle" absolut übertrieben. Der Böse nervte nur durch sein grinsen und kam nicht einmal am "Finalem-Ende" bedrohlich rüber. Die Eltern der zwei versuchen die ganze Zeit alles zu verschleiern, ohne zu merken dass dies nicht so funktioniert ... ich meine Hallo! Selbst die Freundin hat es gemerkt- eine sehr sorgenvolle Person, die Ellie dann aber ohne große Einwände zur Flucht verhilft.
An wem genau darf man jetzt Zweifeln?
Bezüglich der erwähnten Unlogischen Dinge noch kurz ein Beispiel. Das eine 16-jährige vielleicht genug Geld bei hat, um ein Zugticket in die nächste Stadt zu kaufen, kann man ja noch glauben, aber wieviele 16-jährige! können einen Flug buchen und bezahlen?!Ich habe sogar extra Google strapaziert. 18 ist das magische Alter ...

Alles zusammen genommen bin ich froh -Auf den Schwingen der Nacht- nun von meinem SuB herunter zu haben. Es war kein Buch das ich gerne gelesen habe und so wird es wohl sein restliches Leben im Regal verbringen. Lesern kann ich hiervon nur absolut abraten. Es ließt sich wie ein 3 Jahre alter Kaugummi. Zäh und ohne Geschmack. Das zweite Band dieser Reihe werde ich mir definitiv nicht antun.

Für diese klägliche Leistung vergebe ich 1 von 6 möglichen Krümeltörtchen.

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